Die offensichtliche Spannung zwischen Hierarchie und Subsidiarität innerhalb der katholischen Kirche wird die Frage auf, wie die Kirche ein Prinzip anwendet, dessen Grundlagen sie für die Gesellschaft gelegt hat. Dieser Artikel zeichnet die Geschichte der kirchlichen Grundlagen des Subsidiaritätsprinzips nach und untersucht, wie sich diese Spannung innerhalb des kirchlichen institutionellen Rahmens manifestiert. Dabei zeigt sich, dass die Kirche in ihrem eigenen Kontext gegensätzliche Anforderungen ausbalancieren muss, die zwei Seiten des Subsidiaritätsprinzips widerspiegeln, wenn es auf den Staat beziehungsweise auf die Kirche selbst angewandt wird.
DOI: 10.3256/978-3-03929-069-7_02